Ein Problem bei der Ableitung von Angstgründen besteht darin, daß der tatsächliche, ursächliche Grund für die Angst nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Das Thema, auf das ihre Angst „projiziert“ ist, in diesem Fall der Hund, ist immer sehr allgemein gehalten, während die eigentliche Angst, die sich hinter dem Thema verbirgt, sehr konkret ist. Der „allgemeine“ Hund steht also symbolisch für eine sehr konkrete Angstsituation.
Ihre Angst löst sich erst dann auf, wenn sie den konkreten Angstgrund, der sich hinter dem allgemeinen Angstthema verbirgt, gefunden haben. Um sicherzugehen, daß sie diesen konkreten Angstgrund auch mit Sicherheit finden, dürfen sie nicht nur die Angstgründe aufzählen, die ihnen spontan einfallen, sondern sie müssen systematisch vorgehen und alle theoretisch möglichen Ursachen aufzählen. Diese systematische Zerlegung ihrer Angst in ihre Einzelteile nennt man „Segmentierung“ und sie funktioniert wie folgt:
Sie nehmen ein leeres Blatt Papier oder noch besser eine leere Textdatei. In einem ersten Schritt bilden sie allgemeine „Angstkategorien“. Beim Hund wären das zum Beispiel: 1. Verletzungen. 2. Drohverhalten, 3. Keime, 4. Tollwut, 5. Verhalten der Mitmenschen usw. Dann müssen sie systematisch alle Aspekte aufzählen, die ihnen zu diesen Kategorien einfallen. Bei der Kategorie 1: „Verletzungen“ wären das: Angst, gebissen zu werden. Angst, verletzt zu werden. Angst, daß der Hund sich festbeißt. Angst, eine dauerhafte Beeinträchtigung zu bekommen usw.
Ein Beispiel für eine Segmentierung ist in Abbildung 2 dargestellt. Sie müssen im Hinterkopf behalten, daß eine Angst immer für „Bedrohung“ und für „Gefahr“ steht. Es dürfen also keine allgemeine Hundethemen sein, sondern immer nur solche, die mit einer Gefahr verbunden sind.
Abbildung 2: Die Segmentierung einer Angst
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Kategorie 1: Verletzungen: Angst, gebissen zu werden. Angst, verletzt zu werden. Angst, daß der Hund sich festbeißt. Angst, eine dauerhafte Beeinträchtigung zu bekommen usw.
Kategorie 2: Drohverhalten: Angst, angebellt zu werden. Angst, angesprungen zu werden. Angst, angeknurrt zu werden. Angst, daß der Hund die Zähne fletscht usw.
Kategorie 3: Keime: Angst, abgeleckt zu werden. Angst, mich anzustecken usw.
Kategorie 4: Tollwut: Angst, Tollwut zu bekommen. Angst, verrückt zu werden usw.
Kategorie 5: Verhalten der Mitmenschen: Angst, daß mir niemand hilft. Angst, daß der Halter seinen Hund nicht kontrollieren kann. Angst, daß kein Krankenwagen kommt usw.
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Die Segmentierung ist das Zentrum der Mental-Therapie und sie ist der Schlüssel zu ihrer Therapie. Die einzelnen Segmente der Angst nennt man „Aspekte der Angst“. Je mehr Aspekte sie finden, desto besser ist das. Wer an dieser Stelle nicht mindestens 50 Aspekte seiner Angst gefunden hat, hat nicht richtig gearbeitet. Da sie nicht wissen, welcher Aspekt der richtige ist, müssen sie alle betippen. Es reicht aber, wenn sie ihr Meridian-System einmalig aktivieren. Wenn sie den richtigen Aspekt getroffen haben, spüren sie das.
An dieser Stelle lohnt sich auch ein Blick in die Mentalsatz-Datenbank (siehe Projekte / Mentalsatz-Datenbank). In der Mentalsatz-Datenbank werden alle Mentalsätze, die wir entwickeln oder die uns zugesandt werden, gesammelt. An diesen Sätzen können sie sich bei ihrer Segmentierung orientieren.
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