Wenn sie in einem ersten Schritt von der Wirkung der Mental-Therapie überzeugt worden sind, müssen sie in einem zweiten Schritt ihre Emotion analysieren. Ziel ist es, die negative Emotion nicht zu lindern, sondern vollständig und dauerhaft aufzulösen. Sie erreichen dieses Ziel, in dem sie ihre Emotion Schritt für Schritt immer exakter beschreiben.
Bei jedem Menschen sind die Umstände, die zu einer Angst führen etwas anders. Wenn sie beispielsweise mit Schmusehunden kein Problem haben und sich ihre Angst nur bei großen Hunden einstellt, dann müssen sie den Satz formulieren:
„Meine Angst vor großen Hunden“
Haben sie nur Angst, wenn der Hund sich in irgendeiner Form bemerkbar macht, z. B. durch Bellen, dann müssen sie den Satz aussprechen:
„Meine Angst vor bellenden Hunden“
Die exakte Beschreibung der Emotion ist Mentalsatz 2. Während Mentalsatz 1 also die allgemeine Umschreibung der Emotion ist, ist Mentalsatz 2 die spezifizierte Beschreibung.
Auch bei den anderen Beispielen müssen die zunächst allgemein ausformulierten Emotionen in einem zweiten Schritt „spezifiziert“ werden. D. h. sie müssen angeben, was genau sie stört.
Bei der Wut auf den Arbeitskollegen, könnte der Anlaß der Wut sein:
„Meine Wut auf den Arbeitskollegen, weil er seine Arbeit nicht erledigt“.
Bei der Eifersucht auf die Freundin:
„Meine Eifersucht auf meine Freundin, weil sie abends alleine ausgeht“.
Sie können dabei jede beliebige Emotion ausformulieren. Zum Beispiel:
„Die Verletzung meiner Gefühle, weil mein Freund mich als dick bezeichnet hat“
Oder: „Meine Verärgerung, weil meine Partnerin den Termin nicht abgesagt hat“.
Die Kontrolle der Wirksamkeit
Die Wirksamkeit der Mental-Therapie läßt sich nur ermitteln, wenn sie den Erfolg regelmäßig kontrollieren. Sie müssen also in regelmäßigen Abständigen ihre Angst „aktivieren“. Nur so können sie herausfinden, ob ein Mentalsatz die gewünschte Wirkung erzielt hat oder nicht. Es reicht allerdings eine sehr behutsame Aktivierung aus. Bei einer Angst vor Hunden müssen sie nicht einen realen Hund sehen. Ein Bild bei Google reicht völlig aus. Ist auch das zu hart, könnne sie mit einem Bleistift einen Hund skizzieren.
Hilfreich ist auch eine Emotions-Skala. Auf dieser Skala ist Stufe 10 die höchste Ausprägung ihrer Angst und Stufe 0 bedeutet, daß sich die Angst vollständig aufgelöst hat. Auf dieser Skala müssen sie die Stärke ihrer Angst in regelmäßigen Abständen einordnen und versuchen, Veränderungen festzustellen.
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